Johann Hojdn

Maschinist. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1894    † 1942

 

Lebenslauf

Johan Hojdn wurde am 10.12.1894 in Wien geboren. Er arbeitete als Maschinist. Von 1916 bis 1930 war er im Metallarbeiterverband. 1929 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich bei.

Zellenleiter einer kommunistischen Betriebszelle

Johann Hojdn war Zellenleiter und -kassier der kommunistischen Betriebszelle bei Waagner & Biro (Wien-Floridsdorf).

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 14. 1. 1941 wurde Johann Hojdn verhaftet und am 27. 8. 1942 gemeinsam mit Max Anton Schädler, Andreas Morth, Alfred Svobodnik, Franz Stelzel, Alfred Goldhammer, Felix Pfeiffer, Antonia Mück, und Franz Mittendorfer (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.11.1942 erfolgte im Landesgericht I in Wien seine Hinrichtung.

Aus dem Urteil

„Die Betriebszelle im Werk C der Eisenkonstruktionsfabrik Waagner & Biro wurde auf Veranlassung des Schädler im Sommer 1929 von den Angeklagte Hojdn aufgestellt. (…) Die Zelle, die von ihm geleitet wurde, umfasste mindestens 5 Mitglieder. Der eingehobene monatliche Mitgliedsbeitrag – Hojdn selbst zahlte 1. – RM – belief sich auf insgesamt 8. – bis 16. – RM. Er lieferte ihn in der Regel selbst an Schädler ab. (…) Von Schädler erhielt er etwa je 3 Stück Flugblätter, zuletzt Weihnachten 1940. “

Gedenktafel

Sein Name steht auf der 1988 von der KPÖ-Donaustadt gestifteten Gedenktafel (Wien 22, Wurmbrandg. 17).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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